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Rassismus im Stadion

 

 

Wer macht hier eigentlich Politik im Stadion?

Wer macht hier eigentlich Politik im Stadion?
Aktiv bleiben gegen die rechten Hohlköpfe in den Kurven!

Der Fußball war nie frei von politischen Interessen: Ob es um den Arbeiterverein ging, der gegen die reichen Jungs aus dem Vorort kickte; oder um internationale Erfolge der jeweiligen Nationalmannschaften, die halfen innenpolitische Mißstände zu überdecken (Beispiel Nigeria oder die WM 1978 in der Folterdiktatur Argentinien). Diverse (EX)-Funktionäre des DFB, wie zum Beispiel Mayer-Vorfelder, der seit jeher haupt- und nebenberuflich in hohen politischen Ämtern tätig ist, machten nie Hehl aus ihrer konservativen Welteinstellung. Hinzu kamen seit Anfang der 80er Jahre die unüberseh- und hörbaren Versuche seitens verschiedener rechtsradikaler Vereinigungen, die Fankurven als Rekrutierungsfeld für ihre Ziele zu gewinnen. Der damalige und inzwischen verstorbene "Führer" der Nazi-Partei FAP, Michael Kühnen, legte großen Wert darauf, Propaganda gerade unter Fußballfans zu machen, die er für potentiell aufgeschlossen gegenüber "nationalen Positionen" hielt.Zu Beginn der 90er Jahre, als im ganzen Land Anschläge auf Flüchtlingsunterkünfte verübt und ausländische Menschen angegriffen wurden, fing man endlich an, den immer lauter werdenden rassistischen Rufen und Übergriffen in den Stadien etwas entgegenzusetzen.Auch die Gründung von BAFF, 1993, war Ausdruck des wachsenden Unmuts gegenüber den rechten Umtrieben in den Fanszenen, welche nicht selten in gewalttätigen Ausschreitungen mündeten. Das entschlossene Vorgehen gegen Rassismus, Faschismus und Ausländerfeindlichkeit war von Anfang an ein zentrales Thema von BAFF. Nicht ohne Grund bedeutete BAFF zunächst: Bündnis antifaschistischer Fanclubs und Faninitiativen (diese Bezeichnung wurde zu einem späteren Zeitpunkt in aktiv geändert).
Es wurde versucht, durch bundesweiten Erfahrungsaustausch, ein besseres Vorgehen gegen solche rechten Bestrebungen organisieren zu können. Dabei reichte die Spannbreite von argumentativer Auseinandersetzung und Öffentlichkeitsarbeit in Flugblättern und Fanzines über rechtliche Aktivitäten (Stadionordnungen, Vereinssatzungen) bis hin zur tatkräftigen, physischen Konfrontation, je nach Willen und/oder örtlichen Gegebenheiten. Man war sich einig, daß das "Wie" des Vorgehens gegen rechte Dumpfbacken jedem selbst überlassen bleibt. Häufig kam seitens der nach eigenen Angaben "unpolitischen Fans" der Vorwurf auf, BAFF, die Fanzines und verschiedene Faninitiativen würden die Politik nun erst ins Stadion tragen. Sowas konnte nur behaupten, wer das Schwenken und Zeigen von Reichskriegsflaggen, die ständigen "UH-UH"-Rufe und die kopierten Hefte diverser Schlägerbanden, welche voll mit Hakenkreuzen und pubertären Wichsbildchen waren, als harmlose Spinnerei von jugendlichen Mitläufern verharmloste.

 

Aufkleber Aufkleber, entdeckt beim LänderspielDeutschland - Kolumbien (Mai 1998) im Frankfurter Waldstadion

 

Druckbare Version "Dem Ball ist egal, wer ihn tritt" - Fußball und R Schalke als Beispiel