Erstes Interview mit Prolleo
BAFF: Hallo Prolleo. Die Welt spricht von dir. Die Zeitungen schreiben über dich und auch andere Medien haben Interesse, von dir zu hören. Aber du bleibst noch unbekannt im Dunkeln der weiten dieser Erde. Warum?
Prolleo: Ich habe noch etwas Angst, mich in der Öffentlichkeit zu präsentieren. Ich kann mich noch gut erinnern an die Kommentare zu einem anderen Löwen, der vor einiger Zeit an die Öffentlichkeit ging. (Trinkt einen Schluck aus seinem Begleiter Pilz). Und meine Hose ist noch auf der Wäscheleine. So kann ich auf gar keinen Fall in die Öffentlichkeit. Das wäre ja peinlich für alle Löwen in meiner Position.
BAFF: Wie hat BAFF dich entdeckt?
Prolleo: Ich habe BAFF entdeckt. Wir Löwen sind zwar manchmal, besonders die männlichen, recht faul, liegen in der Sonne und so. Aber wir sind auch Tiere, die sich nicht so gerne vor einen Karren spannen lassen wollen. Ich konnte es einfach nicht ertragen, dass einer von uns so den Kasper für Blatter und Co. macht. Für jemanden, der die Stehplätze in den deutschen Stadien nicht mehr will, kann ich mich nicht hergeben. Zu Gast in Deutschland bedeutet auch, nicht alle Probleme auszublenden. Wahrscheinlich ist mein Löwenkollege(?) auch schon mit einem RFID-Chip ausgestattet, damit der Fußballweltverband immer weiß, wo er sich gerade aufhält. Er lässt sich ja viel gefallen. Wie sich auch Fans viel gefallen lassen müssen. Deshalb wurde er auch schon in die Datei Unerwünschter Löwen aufgenommen. Das weiß er nur noch nicht, da ihm das nicht mitgeteilt wird. Andere Löwen werden ihn wohl in kürze auch mal aufsuchen und eine Mähnenansprache oder wie das bei euch Menschen sich nennt, Gefährderansprache zu halten. Deshalb habe ich mich an BAFF gewandt, um mit deren Hilfe und Unterstützung ein anderes Bild abzugeben und die Fans, Menschen und Leute zu repräsentieren, die nicht in die Hochglanzbilder und Vorstellungen von "Fans" passen, die so allgemein verbreitet werden von bestimmten Herren und Medien. Fußballfans sind keine Verbrecher, kein Klatschvieh oder kein buntes Hintergrundmotiv.
BAFF: Was willst du konkret tun?
Prolleo: Ich möchte meine Stärken als Löwe dafür einsetzten, auf bestimmte Themen aufmerksam zu machen. Umgang mit Fans, Repression, Datei Gewalttäter Sport, Rassismus im Fußball, Sexismus, Schwulenfeindlichkeit. Aber auch zu einem Herrn Blatter gäbe es einiges zu sagen. Wir Löwen brauchen Platz und Freiräume um zu überleben. Auch eine lebendige Fankultur braucht diese Freiräume. Fans sind ein wichtiger Teil des Fußballs. Da BAFF sich auch für diese Ziele einsetzt, waren die Menschen dort genau richtig, um mit ihnen zusammenzuarbeiten. Wie ich das jetzt genau mache, müssen wir noch abklären. Ein moderner Löwe oder eine moderne Löwin nutzt das Internet natürlich. Aber ich werde auch vor Ort sein, um die Leute anzusprechen und mir selber ein Bild zu machen. Zuviel will ich aber noch nicht verraten. Etwas Spannung muss ja bleiben. Klar ist aber auch, dass dies alles nicht so Bierernst sein wird, wie vielleicht mein Partner Pulle Pilz vermuten lässt. Es wird schon manches im Zusammenhang mit der WM zu Ernst genommen und übertrieben.
BAFF: Vielen Dank erstmal, Prolleo, für diese ersten Worte. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit. Es gibt bestimmt noch viel über dich zu berichten.