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Goldener Schlagstock 05

 



+++ Presseerklärung - 20.12.2004 +++

„Goldener Schlagstock“ für Freiburg

„Zu Gast bei Freunden“ – von diesem Motto der Weltmeisterschaft 2006 hält man in Freiburg nach Ansicht von Fußball-Fans anscheinend wenig. Die Stadt im Breisgau, die von einem grünen Oberbürgermeister regiert wird, erhielt nun vom „Bündnis aktiver Fußball-Fans“ (BAFF) den „Goldenen Schlagstock“. BAFF verleiht diese „Auszeichnung“ alljährlich für „besonders willkürliche oder brutale Behandlung friedlicher Fußball-Fans“. Sowohl die Freiburger Polizei als auch der SC Freiburg selbst hätten sich den Preis redlich verdient, hieß es zur Begründung.

„Schon in früheren Jahren musste man als Gäste-Fan in Freiburg immer wieder eine unangemessene Behandlung durch Polizei und Ordnungsdienst über sich ergehen lassen“, beklagt das Fan-Bündnis. In diesem Jahr habe es nun jedoch ungewöhnlich viele und schwerwiegende Vorfälle dieser Art in Freiburg gegeben. So seien einem 16jährigen Stuttgarter Fan von einem Freiburger Polizisten zwei Zähne ausgeschlagen worden. Nachdem der Vater des Jungen gegen den Polizisten Anzeige erstattet hatte, habe sich der SC Freiburg dadurch revanchiert, dass er auf Bitte der Polizei hin ein bundesweites Stadionverbot gegen den Vater ausgesprochen habe, obwohl dieser überhaupt nicht im Stadion gewesen sei. Während dieses Stadionverbot immerhin rasch aufgehoben worden sei, weigere sich der SC Freiburg beharrlich, andere zweifelhafte Stadionverbote gegen Stuttgarter Fans aufzuheben, obwohl dies sogar vom VfB Stuttgart selbst energisch gefordert werde. Betroffen sei hierbei unter anderem der Vorsänger der Stuttgarter Fankurve.

Ähnlich sei es dem Vorsänger der Fans von Mainz 05 ergangen, der von der Freiburger Polizei aus dem Block heraus festgenommen und abgeführt wurde, obwohl er lediglich, wie anschließend auch die Polizei einräumen musste, zwischen Polizei und Mainzer Fans habe schlichten wollen. Diese waren aufgebracht, nachdem sich Polizei und Ordnungsdienst geweigert hätten, gegen Frankfurter Neonazis vorzugehen, die im Mainzer Block durch rechtsradikale Äußerungen und Gesten aufgefallen seien. Daraufhin seien sie von Mainzer Fans „aus dem Block geworfen“ worden. „Statt sich für die eigene Untätigkeit zu entschuldigen und die Zivilcourage der Mainzer Fans anzuerkennen, wurden von Freiburg mehrere bundesweite Stadionverbote gegen Mainz-Fans ausgesprochen“, kritisiert BAFF.

Doch nicht nur Gäste-Fans seien in Freiburg Opfer von Willkür und Repression: „Auch die Freiburger Ultras werden vom eigenen Verein anscheinend als reines Sicherheitsrisiko angesehen und dementsprechend behandelt“, hieß es.



Das Bündnis Aktiver Fußball-Fans e. V. (BAFF) ist ein seit 1993 bestehender vereinsübergreifender Zusammenschluss von über 200 Fanclubs, -initiativen, -zeitungen, -projekten sowie Einzelmitgliedern. BAFF setzt sich ein für eine lebendige Fankultur mit sozialem Integrationswert, gegen Rassismus und Kommerzialisierung. - www.aktive-fans.de



Kontakt:
Johannes Stender, E-Mail: suedwest@aktive-fans.de
Wilko Zicht, E-Mail: wilko@aktive-fans.de

Bündnis aktiver Fußballfans e.V., 63401 Hanau, Postfach 1123
Im Internet: www.aktive-fans.de oder www.tatort-stadion.de


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Druckbare Version 23.06.2005: Innenminister lädt Fanvertreter ein, P 15.01.: Presseerklärung Pro Fans zum Rau-Treffen