Sitemap  |  

Du bist hier: 

>> BAFF-Aktuell  >> BAFF-Archiv 

BAFF ruft Fans zum Boykott auf

BAFF ruft Fans zum Boykott des Premiere-Dekoders .

BAFF ruft Fans zum Boykott des Premiere-Dekoders auf
Artikel der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom 31.7.2001:

Fan-Bündnis fordert zum Decoder-Boykott auf

31.Juli 2001
Nach der Verlegung der Fußball-Bundesliga in das Fernseh-Abendprogramm bei SAT.1 gibt es nun auch organisierten Protest bei den Anhängern. Das Bündnis Aktiver Fußball-Fans e.V. (BAFF) rief dazu auf, den Kauf von Decodern zu boykottieren, warnte vor einer "überhöhten Kommerzialisierung und Eventisierung des Fußballs".

"Geht ins Stadion, hört Radio, schnorrt Kirch-TV in Kneipen und Gaststätten. Baff fordert alle Fußball-Fans auf, den Kauf von Decodern zu boykottieren. Was nicht gekauft wird, wird irgendwann auch nicht mehr produziert", heißt es in einer Pressemitteilung des vor neun Jahren gegründeten Bündnisses, dem etwa 4.000 Mitglieder angehören.

Zusammenschluss mit der Initiative "Pro 15.30 Uhr" geplant.

Ihr Sprecher Gerd Dembowski warnte: "Die Einschränkung der Bundesliga-Kurzberichterstattung im öffentlich-rechtlichen Fernsehen ist ein weiterer Mosaikstein im kommerziellen Kampf des Medien-Hooligans Leo Kirch für den Ausverkauf des Fußballs." BAFF ist laut Dembowski ein bundesweites Netzwerk von Fans. Insgesamt gehören etwa 40 Gruppen - von der Schalker Fan-Initiative bis hin zum Fan-Projekt München - sowie 120 Einzelmitglieder zum Bündnis.

Die Gruppe will sich dazu mit der Fan-Initiative "Pro 15.30 Uhr" zusammenschließen. "Wir wollen die Fans wachrütteln, dass sie merken, dass der Ausverkauf des Fußballs voranschreitet", sagte Dembowski. Der 28 Jahre alte Duisburger hatte erst vor drei Wochen beim Kongress des Fußball-Weltverbandes (Fifa) in Buenos Aires einen Vortrag über "Rassismus im Fußball" gehalten.

Katastrophale Quote für "Ran"

Die am Samstag erstmals um 20.15 Uhr ausgestrahlte Sendung "ran" hatte bei SAT.1 eine katastrophale Quote. Nur 2,22 Millionen Zuschauer wollten im Schnitt die "zeitnahe" Zusammenfassung des ersten Bundesliga-Spieltags im Kirch-Sender verfolgen. Der Martanteil betrug lediglich 11,8 Prozent. Gewinner des Abends war die Volksmusiksendung "Wenn die Musi spielt" im ZDF (4,09/21,8). Auch gegen "James Bond" in der ARD (3,1/16,4) und "Mr. Präsident junior" bei RTL (2,29/12,2) verlor der rollende Ball bei SAT.1.

Zum Vergleich: Das schon legendäre Bundesliga-Finale der vergangenen Saison am 19. Mai mit dem Meister-Coup des FC Bayern durch Patrik Anderssons Tor hatten dagegen bei "ran" noch in der Spitze bis zu acht Millionen Fußball-Fans (30,4 Prozent) verfolgt. Um den Pay-TV-Sender Premiere World zu stärken, musste der Free-TV-Kanal SAT.1, der ebenfalls zum Imperium von Leo Kirch gehört, zurückstecken und darf "ran" erst drei Stunden nach Abpfiff der Bundesligaspiele ausstrahlen.

Die Verlegung der Anfangszeit von "ran" von 18.30 Uhr auf 20. 15 Uhr am Samstagabend und damit in direkte Konkurrenz zu den Primetime-Programmen der anderen Anbieter hat sich schon zum Auftakt der 39. Saison als sehr problematisch erwiesen. Daran konnten auch Jörg Wontorra als Moderator und Nationaltorwart Oliver Kahn als erster prominenter Gast im neuen Studio in München-Unterföhring nichts ändern.

Auch der Vorsitzenden des Ligaverbandes (DFL), Werner Hackmann, hatte sich über Quote und Qualität der Sendung unzufrieden geäußert.


 

Druckbare Version RAN gucken muss auch nicht sein... Artikel der Süddeutschen Zeitung vom 1.8.2001: