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03.12.: Fanbündnis fordert bezahlbare WM-Tickets

 

Fanbündnis fordert bezahlbare WM-Tickets

Zu den für morgen geplanten Beratungen des FIFA-Exekutivkomitees über die Ticket-Preise bei der WM 2006 erklärt das Bündnis Aktiver
Fußball-Fans (BAFF e.V.):

Der morgige Tag wird zeigen, ob die WM-Organisatoren ihre Ankündigung
fanfreundlicher Eintrittspreise in die Tat umsetzen oder ob sich dies als leeres Versprechen entpuppt. Die Weltmeisterschaft 2006 darf nicht
zu einer Veranstaltung verkommen, auf der sich nur VIPs, Sponsoren, Funktionäre und Besserverdienende wohlfühlen.
Darum fordern wir:
Wenigstens 30 Prozent der Eintrittskarten bei jedem Spiel sollten nicht mehr als 30 Euro kosten! Auch der Großteil der übrigen Tickets muss für die Fans bezahlbar bleiben, also preislich unter 50 Euro liegen.

Auf keinen Fall dürfen sich die Erfahrungen von den letzten Welt- und
Europameisterschaftsturnieren wiederholen, als vor vielen Stadien
Karawanen von Sponsorengruppen an frustrierten Fans vorbeizogen, die
vor der Wahl standen, auf dem Schwarzmarkt ein halbes Monatsgehalt in
eine Eintrittskarte zu investieren oder das angeblich ausverkaufte
Spiel vor dem Fernseher anzuschauen, wo ihnen dann teilweise der
Anblick leerer Tribünenränge geboten wurde.

Die Lehre aus diesen katastrophalen Fehlplanungen kann nur sein,
deutlich weniger Kartenkontingente an Sponsoren, Funktionäre,Ehrengäste und Reiseveranstalter zu vergeben. Jedenfalls nicht mehr als 10 Prozent der Tickets dürfen auf diesem Wege dem freien Verkauf vorenthalten werden. Die Anzahl der Karten je Verband sollte sich vor allem auch an der Zahl der reisewilligen Fans orientieren, damit nicht
wieder Fußballverbände durch den Kartenverkauf auf dem Schwarzmarkt des Gastgeberlandes ihren Reibach machen. Die Verbände müssen sich
verpflichten, den Großteil ihrer Karten direkt an die Fans zu verkaufen. Zum Zwecke transparenter Vertriebskanäle und um gewerbsmäßigen Weiterverkäufern auf die Schliche kommen zu können, sollte dem Aufdruck jeder Eintrittskarte zu entnehmen sein, auf
welchem Wege sie auf den Markt gebracht wurde. Eine Überlegung wert
wäre, mit Sponsorenkarten ausgestattete Besucher nur dann Einlass zu gewähren, wenn diese sich als Angehörige dieses Unternehmens ausweisen können.

Auch die Zahl der für Medienvertreter reservierten Karten ist auf ein vernünftiges Maß zu begrenzen. Generell gilt: Wer die WM zu einem Fußballfest machen will, muss dafür sorgen, dass möglichst viele Plätze übrig bleiben für Fans, die die Atmosphäre auf den Rängen
genießen und selbst Stimmung machen wollen. An den Entscheidungen der
WM-Organisatoren wird sich daher auch ablesen lassen, welche Stadionbesucher sie bevorzugen: Die stimmungsvollen Fans, die das Spiel zum Spektakel machen, oder die bloßen Fußballkonsumenten, die zwar viel Geld, aber wenig Leidenschaft mitbringen.

Das Bündnis Aktiver Fußball-Fans e. V. ist ein seit 1993 bestehender
vereinsübergreifender Zusammenschluss von über 200 Fanclubs,
-initiativen, -zeitungen, -projekten sowie Einzelmitgliedern. BAFF
setzt sich ein für eine lebendige Fankultur mit sozialem Integrationswert, gegen Rassismus und Kommerzialisierung. -
www.aktive-fans.de

Rückfragen an: Wilko Zicht,
E-Mail wilko@aktive-fans.de

Druckbare Version 03.09.: BAFF zur WM 2006 18.11.: Tatort-Stadion aktuell wieder aktuell