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Das B.A.F.F.-Wintertreffen in Mainz 1998

 

Das B.A.F.F.-Wintertreffen in Mainz 1998Zum alljährlichen BAFF-Wintertreffen wurde am 17. und 18.1. diesmal nach Mainz geladen, wo zuerst einmal die besten Nachrichten, die BAFF direkt betreffen, verkündet wurden: Die Mitgliederzahl konnte im Vergleich zum Vorjahr bei den Einzelmitgliedschaften knapp verdoppelt werden, bei den Gruppenmitgliedschaften gelang sogar eine Steigerung auf 276% des Vorjahresniveaus (jetzt 41). Die ist wohl auf den gelungenen Fan-Kongress im letzten Juli und BAFF-Artikel in fast allen Fanzines zurückzuführen. Diese tolle Steigerung veranlasste uns auch, das Bündnis in einen eingetragenen Verein umzuwandeln, allein um die großen Geldbewegungen in den Griff zu bekommen. Der Alltag und die Arbeitsweise sollen aber auf jeden Fall unverändert bleiben.
Der Wechsel in einen Verein sollte noch während des gesamten Kongresses für viel Arbeit und Diskussionsstoff sorgen. Trotzdem waren natürlich auch andere Themen angesagt. Es ging um den neuen Fankongress im Sommer, der am letzten Wochenende vor dem Beginn der neuen Saison 98/99 wieder in Oer-Erkenschwick steigen wird und einen weiteren Besuch eines Spiels von Brighton mit Demo am 14. Februar, da sich die Situation in Brighton zwar verbessert hat, der Fortbestand des Vereins aber immer noch nicht gesichert ist und der Gegner, die Doncaster Rovers, zur Zeit in ähnlichen Schwierigkeiten stecken.
Weitere Arbeitsgruppen beschäftigten sich mit dem immer aktuellen Thema des Rassismus in den Stadien, wobei in der vorhergehenden Gesprächsrunde festgestellt werden mußte, daß die Rechten besonders in den Regionalligen verstärkt auftreten. Das Anliegen ist u. a. den in Schalke, St.Pauli und Kaiserslautern in Verein und Stadionordnung eingeführten und von BAFF immer wieder auch in anderen Vereinen geforderten Anti-Rassismus-Paragraphen nun zum Durchbruch zu verhelfen. Was natürlich auch im Mittelpunkt stand ist der Kampf um den Erhalt der Stehplätze in den Stadien. Besonders im WM-Jahr gibt es die (wohl für die Situation in Deutschland letzte) Möglichkeit, dafür zu sorgen, daß die, die im Stadion stehehen wollen, dies auch in Zukunft dürfen! Die Entscheidung um die Ausrichtung der WM 2006 kommt immer näher und in Deutschland nimmt der Wahn der Städte, ein WM-Stadion zu bauen, immer mehr zu. Mittlerweile sind es 24 Städte, die den Zuschauern in näherer Zukunft einen Allseater vor die Nase setzen wollen. Die dabei zu investierenden Summen sind gigantisch, es geht um mehrere Milliarden! Daß diese sinnvoller investiert werden können ist jawohl allen klar. Obwohl es sicherlich einige Stadien gibt, die dringend renovierungsbedürftig sind (z.B. auch unsere Wedauarena), ist der Preis im Moment noch viel zu hoch (Wegfall der Stehplätze, natürlich). Aus diesem Grund sollen u. a. auch am 30.5. anläßlich eines Länderspiels in Frankfurt Aktionen durchgeführt werden, die zeigen, daß man im Stehen sehr gut Fußball sehen kann (in Frankfurt werden aller Voraussicht nach auch die Stehplatzränge geöffnet werden).
Nach den Arbeitsgruppen um etwa 20h hätte erst einmal die Nahrungsaufnahme auf dem Programm stehen können, doch der Wille, einen Film der "Newcastle United Independent Supporters Association" zu sehen, übertönte jedes Magenknurren. In diesem Film äußern sich 1.-Ligaspieler, -trainer und Zuschauer zum Thema Rassismus in und außerhalb der Stadien. Herausgekommen ist ein wirklich tolles (und ehrliches, nicht künstlich aufgesetztes) Statement gegen rechte Äußerungen, Taten und Gedankengut, bei dem man jedem Beteiligten ansieht, wie er (/sie) sich das Thema zu Herzen nimmt. Der Rest des Abends klang dann sehr gemütlich mit einer Mischung aus Kneipenabend und Disko aus. Am Sonntag wurden die Ergebnisse der einzelnen Arbeitsgruppen im Plenum vorgetragen, diskutiert und Aufgaben aufgeteilt. Letztendlich wurden dann noch der Verein gegründet und die Satzung verabschiedet (Im Laufe des Mittag dann auch alle Anwesenden ).
P.S.: Wer nicht nur von meiner tollen Schreibe, sondern auch von den Themen von BAFF begeistert ist, der stellt einen Mitgliedsantrag an BAFF oder läßt sich zu erst die Satzung zuschicken, die postalisch unter BAFF, Postfach 260112, 40092 Düsseldorf, erhältlich ist. Eine gute Möglichkeit, andere Fans und die Arbeit von BAFF kennenzulernen wird auch wieder der Fan-Kongress in Oer-Erkenschwick werden, der wieder mit einem attraktiven Programm aufwarten wird (wo hat man sonst die Möglichkeit, wie im letzten Jahr, den Leuten vom DFB (Hennes und Niersbach, also Personen aus der ersten Riege), von Sat1, dem Vizepräsidenten der Spielergewerkschaft usw. die eigene Meinung direkt ins Gesicht zu sagen?). Infos bald hier und bei BAFF, natürlich.

Druckbare Version 2. Bundesweiter Fan-Kongress BAFF-Wintertreffen in Mainz