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03.02.:Goldener Schlagstock: Frankfurter Reaktion

 


Goldener Schlagstock

Ein Bündnis von Fußballfans hat den "Preis" der Frankfurter Polizeizuerkannt - die fühlt sich sehr ungerecht behandelt.


Das Bündnis Aktiver Fußball-Fans (BAFF) hat die Frankfurter Polizei auf dem Kieker. Den Ordnungshütern wurde wegen "besonders willkürlicher und brutaler Behandlung von Fans" der "Goldene Schlagstock" zuerkannt. "Die Preisverleihung beruht auf falschen Annahmen", kontert die Polizei.

VON HANS-JÜRGEN BIEDERMANN UND GEORG LEPPERT

Eintracht-Fans mögen die Frankfurter Polizei nicht immer so
gerne (FR)


Frankfurt · 2. Februar · Bei einer BAFF-Umfrage im Internet haben rund 2000 Fans der heimischen Polizei die rote Karte gezeigt. Den Preis habe sie vor
allem wegen des "Knüppeleinsatzes" gegen Fans von Hannover 96 verdient, als diese Anfang Dezember auf der Zugfahrt nach Hause den Punktgewinn in
Frankfurt mit einer Polonaise gefeiert hatten.

Über diese Einschätzung kann sich Hans-Jürgen Moog, der bei den Eintracht-Spielen als Polizeiführer fungiert, nur wundern. "Für den Einsatz im Zug war der Bundesgrenzschutz zuständig. Damit hatten wir nichts zu tun."
BAFF-Sprecher Johannes Stender räumt ein, dass man den "Goldenen Schlagstock" an die Polizei insgesamt vergeben und keinen Unterschied zwischen BGS und Landespolizei gemacht habe. Am Standort des DFB sei aber mit Blick auf die WM 2006 eine "Sicherheitshysterie" erkennbar.

Ein anderes Kriterium für die Preisverleihung ist freilich unstrittig. Es betrifft einen Bußgeldbescheid in Höhe von knapp 170 Euro gegen einen Fan, der auf der Flughafenstraße mit einer Bierflasche angetroffen wurde und wegen Verstoßes gegen die Gefahrenabwehrverordnung bei Spielen im
Waldstadion belangt wurde. Hans-Jürgen Moog hält solche Sanktionen für berechtigt, denn schließlich seien Beamte schon mit derartigen Gegenständen
beworfen und erheblich verletzt worden. Obwohl sich Moog durch die "Preisverleihung" ungerecht behandelt fühlt, will er mit den Fans im Gespräch bleiben. Noch in diesem Monat wird er sich mit den Fanbeauftragten
der Eintracht und Vertretern des städtischen Fan-Projektes zusammensetzen.

Aus seiner Sicht habe sich das Verhältnis zwischen Polizei und Fans zwar "beruhigt", aber "es gibt nach wie vor Missverständnisse". In der Rückrunde
stehe im Übrigen nur noch ein so genanntes Risikospiel an, bei dem eine strikte Trennung der Fans notwendig sei - das gegen Schalke 04.

Der Fanbeauftragte der Eintracht, Andreas Hornung, wollte die Auszeichnung der Frankfurter Polizei mit dem "Goldenen Schlagstock" nicht kommentieren.
Die Anhänger seien an einem guten Verhältnis mit der Polizei sehr interessiert und jederzeit zu Gesprächen mit den Beamten bereit, betonte Hornung. Weniger zurückhaltend äußerten sich Fans im Internetforum der
Eintracht. "Diese Auszeichnung trifft die Richtigen", heißt es etwa in einem Eintrag. "Da haben sie wirklich eine gute Wahl getroffen", schreibt einanderer Fan.

Bereits in der Bundesliga-Vorrunde hatten sich Eintracht-Fans über die Polizei geärgert und ihrem Unmut auf Flugblättern und Transparenten Luft
gemacht. Anlass waren in erster Linie Absperrungen der Polizei auf dem Weg vom Stadion zum Bahnhof Sportfeld. Nach den Spielen gegen Köln und Stuttgart
hatten die Beamten die Frankfurter Anhänger einige Minuten aufgehalten, um ein Zusammentreffen mit den Fans der Auswärtsmannschaft zu verhindern.
Vorwürfe der Eintracht-Fans, die Polizei hätte die Anhänger der Gastmannschaft warten lassen müssen, hatte Einsatzleiter Moog im Herbst zurückgewiesen: Die Polizei hätte die Kölner und Stuttgarter nicht länger in
ihrer Kurve festhalten können, weil die Fans sonst ihre Züge nach Hause verpasst hätten.

http://www.frankfurterrundschau.de/ressorts/frankfurt_und_hessen/frankfurt/?cnt=381648&

 

Frankfurter Polizei als Begleitschutz.... 

Druckbare Version 29.01.: Baff: Goldene Schlagstöcke für Rostock und 10.02.: FARE-Kongress in Gelsenkirchen