28.01.: Gutes Zeugnis für Hansa-Fans
Gutes Zeugnis für Hansa-Fans
Zuschauerstudie der Uni Rostock vorgestellt
Rostock/Hanau (OZ/dpa) Die Anhänger des FC Hansa Rostock verfügen über eine hohe Identifikation mit ihrem Verein, sind friedfertig und respektieren den Gegner. Zu diesem Ergebnis kommt eine vom Institut für Marketing und Dienstleistungsforschung durchgeführte Zuschaueranalyse, deren Ergebnisse gestern an der Universität Rostock vorgestellt wurden. „Die Atmosphäre ist das zentrale Motiv für die Zuschauer, ins Ostseestadion zu gehen“, erklärte Projektleiter Prof. Martin Benkenstein.
„Das Ausleben von Aggressionen ist ein Motiv mit sehr geringer Bedeutung“, heißt es in der Studie, die im Herbst des vergangenen Jahres unter 1162 Befragten im Ostseestadion (536) und in Rostocker Einkaufszentren (626) durchgeführt wurde. Der Analyse zufolge zeigen „die Befragten keine ablehnende oder gar aggressive Haltung gegenüber gegnerischen Vereinen und Fans“.
Weiter kommt die Studie zu dem Ergebnis, dass jeder Besucher des Ostseestadions pro Spieltag durchschnittlich 23,30 Euro ausgibt, davon 5,24 für Getränke und 1,81 für Snacks. „Das sind sehr interessante Ergebnisse, die sich zum Teil mit unseren Erkenntnissen decken und die wir für uns auswerten werden“, sagte Stefan Bobzien von der Hansa-Marketingabteilung.
Für negative Schlagzeigen sorgt hingegen der Ordnungsdienst des FC Hansa. Das „Bündnis aktiver Fußball-Fans“ (BAFF) hat u. a. den Ordnern im Ostseestadion den „Goldenen Schlagstock“ verliehen. Wie das in Hanau ansässige bundesweite Fan-Bündnis gestern mitteilte, hätten sie sich durch eine „besonders willkürliche und brutale Behandlung von Fans hervorgetan“.
Grundlage der Jury-Entscheidung war eine Abstimmung auf der Internetseite von BAFF, an der sich mehrere Tausend Besucher beteiligt hätten. Die „Auszeichnung“ mit dem „Goldenen Schlagstock“ habe sich der für sein „besonders martialisches Auftreten berüchtigte“ Rostocker Ordnungsdienst verdient. Ihm wurde vorgeworfen, seine Hauptaufgabe offenbar darin zu sehen, Gäste-Fans durch „konsequent schikanöse“ Behandlung vor weiteren Besuchen in der Ostseestadt abzuschrecken. Die zahlreichen Beschwerden von Gäste-Fans über das „willkürliche und provozierende Verhalten“ haben mittlerweile dazu geführt, dass Hansa Umstrukturierungen beim Ordnungsdienst vorgenommen hat.
BAFF ist ein vereinsübergreifender Zusammenschluss von über 200 Fan-Clubs, -Initiativen, -Zeitungen und -Projekten.
http://www.ostseezeitung.de/spo/start_167832_1030905.html
