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27.01.: 10 Jahre BAFF - Pressemeldung -

 

+++ Presseerklärung - 27.01.2004 +++

Bundesweiter Fan-Kongress: Pak-Doo-Ik-Preis für Dieter Bott, Goldener Schlagstock für Frankfurt und Rostock

Mit der Verleihung des "Goldenen Schlagstocks" ging am Sonntag der bundesweite Fan-Kongress des Bündnisses aktiver Fußball-Fans (BAFF) in Oer-Erkenschwick zu Ende. Drei Tage lang trafen sich über 100 Fans aus dem gesamten Bundesgebiet und dem europäischen Ausland, um das zehnjährige Bestehen des 1993 gegründeten Netzwerks nachzufeiern und aktuelle Themen des Fan-Daseins zu erörtern.

Einig waren sich die Teilnehmer, dass sich die oft willkürliche und brutale Behandlung der Fans durch Polizei und Ordnungsdienste zu einem
immer unerträglicheren Problem entwickle. Mit dem "Goldenen Schlagstock" für den nach Ansicht von BAFF übelsten Umgang mit Fans,wurden die Frankfurter Polizei sowie der Ordnungsdienst im Rostocker Ostseestadion ausgezeichnet. Viele der im Zuge der Schlagstock-Verleihung gesammelten Erlebnisberichte wurden in Buchform gepackt: Die Zusammenstellung der "100 "schönsten' Schikanen gegen Fußballfans" wurde auf dem Kongress vorgestellt und ist seit wenigen Tagen im Buchhandel erhältlich.

Eine positiv besetzte Auszeichnung wurde von BAFF mit dem Pak-Doo-Ik-Preis verliehen. Der nach dem Schützen des Siegtores beim 1:0 von Nordkorea gegen den Titelfavoriten Italien bei der WM 1966
benannte Preis symbolisiert, wie man im Fußball als vermeintliche chancenloser Außenseiter den ganz "Großen" gekonnt ein Bein stellen und dadurch viel bewirken kann. In dieser Rolle hat der Düsseldorfer
Soziologe Dieter Bott als Fanprojektler der ersten Stunde viel positiven Einfluss auf die Entwicklung der Fankultur nehmen können.
Auch BAFF wurde immer wieder durch Botts Anstöße angetrieben und würdigt mit der Verleihung wenige Wochen nach dessen 60. Geburtstag die Verdienste des Fan-Soziologen.

Viel gelacht wurde am Samstagabend, als in der großen "BAFF-Revue" zahlreiche Anekdoten aus den ersten zehn Jahren des Fan-Netzwerks
ebenso in Erinnerung gerufen wurden wie die vielen Aktionen, die BAFF bisher im Rahmen seiner Zielsetzung unternommen hat, sich für eine
lebendige Fankultur mit sozialem Integrationswert und gegen Rassismus und Kommerzialisierung einzusetzen. Hierzu zählten beispielsweise die von großem medialen Interesse verfolgten Demonstrationen beim DFB in Frankfurt und bei der UEFA in Genf Mitte der 90er Jahre, die ein wichtiger Beitrag zum Erhalt einer im internationalen Vergleich beachtlichen Zahl von Stehplätzen in den Stadien waren. Auch die
BAFF-Wanderausstellung "Tatort Stadion - Rassismus und Diskriminierung", die seit über zwei Jahren durch Deutschland tourt, sei ein großer Erfolg.

Unter anderem um den richtigen Umgang mit Rassismus im Stadion ging es auch in der lebhaften Podiumsdiskussion unter dem Titel "Football
with(out) politics!?", zu der BAFF Vertreter der sogenannten Ultra-Bewegung eingeladen hatte. Auch wenn kein vollständiger Konsens zwischen den Fangruppierungen erreicht werden konnte, so war man sich doch in wichtigen Punkten einig: Mit Mut und Wachsamkeit gelte es, rassistischen Vorfällen im Stadion entgegenzutreten und der Vorbildfunktion für junge Fans verantwortungsvoll gerecht zu werden.

 

Die Teilnehmer der Podiumsdiskussion 

Druckbare Version 10 Jahre BAFF - Pressemeldung und Einladung 29.01.: "Goldener Schlagstock" für Frankfurter Pol