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Badische Zeitung vom 21. Dezember 2004

 

Badische Zeitung vom 21. Dezember 2004

Goldener Schlagstock" für Freiburgs Ordnungshüter

"Bündnis aktiver Fußball-Fans" kritisiert Umgang mit Anhängern von
Gästemannschaften / Polizei weist Vorhaltungen zurück

Von unserem Redakteur Joachim Röderer

Ein Fußballtitel geht in dieser Saison nun doch nach Freiburg: Das
bundesweite "Bündnis aktiver Fußball-Fans" (BAFF) hat der Freiburger
Polizei und dem SC Freiburg den "Goldenen Schlagstock" verliehen, mit
dem jedes Jahr die "besonders willkürliche und oder brutale Behandlung
friedlicher Fußballfans" angeprangert wird. Polizei und SC hätten sich
den Preis redlich verdient, heißt es in einer gestern verbreiteten
BAFF-Pressemitteilung. Der Leiter des Polizeireviers Süd, Gabriel
Winterer, weist die erhobenen Vorwürfe zurück.

Freiburg inklusive seiner SC-Fans gilt in Fußballkreisen als
vorbildliche Bundesliga-Stadt. Erst vor zwei Jahren haben bei einer
Umfrage eines Fußball-Fachblatts die Bundesliga-Fans die Freiburger
Polizei noch auf Platz eins der Sympathie-Rangliste gesetzt. BAFF, das
sich vor allem als Sprachrohr der alternativen Fan-Szene versteht, sieht
die Sache nun völlig anders: "Schon in früheren Jahren musste man als
Gäste-Fan in Freiburg immer wieder eine unangemessene Behandlung durch
Polizei und Ordnungsdienst über sich ergehen lassen", beklagt das
Fan-Bündnis.

Angeführt werden zwei Beispiele aus der laufenden Saison: So seien einem
16-Jährigen VfB-Fan aus Schopfheim - Mitglied des "Commando Cannstatt"
aus der Ultra-Szene - vor dem Spiel am Ostersonntag zwei Zähne
ausgeschlagen worden. Und BAFF kritisiert auch das Vorgehen gegen Fans
von Mainz 05. Die hatten beim Spiel im Badenovastadion nach
Handgreiflichkeiten drei aus Mainz stammende rechtsradikale Anhänger von
Eintracht Frankfurt aus dem Gästeblock geworfen: "Statt sich für die
eigene Untätigkeit zu entschuldigen und die Zivilcourage der Mainzer
Fans anzuerkennen, wurden mehrere bundesweite Stadionverbote gegen
Mainzer Fans ausgesprochen", kritisiert BAFF. Der Sportclub wird für
seinen Umgang mit den eigenen Ultra-Fans gerügt, die als "reines
Sicherheitsrisiko" eingestuft würden.

Polizeichef Winterer sieht der "Preisverleihung" einerseits gelassen
entgegen, ärgert sich aber auch über die Vorhaltungen: "Goldener
Schlagstock" suggeriere, dass die Polizei draufschlagen würde. Dabei sei
das Gegenteil der Fall. Die vom Fan-Bündnis kritisierten Stadionverbote
verteidigt Winterer mit Verweis auf die klare Linie der Freiburger
Polizei: "Gefährliche Körperverletzungen sind Delikte, die wir nicht
tolerieren können". Die DFB-Statuten sehen in diesem Fall ein
Stadionverbot vor, da bleibe für Sportclub und Polizei kein
Ermessensspielraum.

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