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15.01.: Presseerklärung Pro Fans zum Rau-Treffen

 

Presseerklärung zum Gespräch beim Bundespräsidenten Johannes Rau
Auf Initiative von Bundespräsident Johannes Rau kam es heute zu einer Gesprächsrunde zwischen
Fußballfans, Vertretern von DFB und DFL, aus dem Innenministerium sowie den Sicherheitsorganen.
Nach einem Treffen mit Dortmunder Fußballfans im Sommer 2003 nahm der Bundespräsident sich
deren Anliegen an und lud zu einem Gespräch über die Behandlung von Fußballfans durch die zuständigen Sicherheitsorgane, Vereine und den DFB ins Schloß Bellevue ein.
Themen des Gesprächs sollten unter anderem sein: die „Datei Gewalttäter Sport“, Stadionverbote,
Polizeiliche Betreuung von Fußballfans, Ordnungsdienste und die öffentliche Wahrnehmung von Fußballfans.
Leider kam gerade die „Datei Gewalttäter Sport“ aus zeitlichen Gründen nicht mehr zur Sprache.
Insbesondere bei den Themen Stadionverbote und „Datei Gewalttäter Sport“ sehen wir eklatanten
Handlungsbedarf. „Es kann nicht sein, dass Fans aufgrund eines Verdachtes ein bundesweites Stadionverbot erhalten oder in der ‚Datei Gewalttäter Sport’ erfasst werden, und somit kriminalisiert werden“,so „Pro Fans“-Sprecher Andreas Tittel. „Jedem Ladendieb muss seine Schuld bewiesen werden,bevor es zur Verurteilung kommt; ein bundesweites Stadionverbot über mehrere Jahre ú die Höchststrafe für jeden Fußballfan ú kann jedoch ohne Schuldnachweis auf bloßen Verdacht hin ausgesprochenwerden, unter anderem auch weil Stadionverbote lediglich der Hausordnung unterliegen.“ Deswegen fordert die bundesweite Initiative „Pro Fans“ den Rechtsgrundsatz „Im Zweifel für den Angeklagten“ auch für Fußballfans gelten zu lassen! Übereinstimmend wurde von den Beteiligten Verbesserungsbedarf in diesem Bereich festgestellt. Wir sehen diesen unter anderem in der Einrichtung eines Anhörungsrechts für den Beschuldigten in Gegenwart eines Vereinsvertreters und dem zuständigen Fanbeauftragten und des lokalen Fanprojektes.
Das Verhalten der Sicherheitskräfte gegenüber den Fußballfans erfahren wir als zunehmend aggressiv
und willkürlich. Dies steht im Gegensatz zur tatsächlichen Gefahrensituation und führt zu einem
Mißtrauen gegenüber den Ordnungsdiensten und der Polizei. „Es wird mit Kanonen auf Spatzen geschossen“, so empfinden es viele Fans in den Stadien“, meint Jens Volke (Pro Fans) zur aktuellen
Situation.
Leider bleibt offen, ob die Gesprächsrunde auch dazu gedient hat, das Wahrnehmungsbild von Fußballfans
in der Öffentlichkeit zu verbessern und die Sorgen und Ängste der Fußballfans bei den Verantwortlichen
ernst genommen werden. Weiterführende Gespräche sicherte uns DFL-Geschäftsführer Wilfried Straub zu, Vertreter der Sicherheitsorgane und des Innenministeriums äußerten ebenfalls
Interesse an der Fortführung des begonnenen Austausches. Das Gespräch hat gezeigt, dass weitere
Treffen unbedingt notwendig sind. Wir sind dazu bereit.
Faninitiative ProFans,www.profans.de

 

Fans bei Bundespräsident Rau zum Gespräch 

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